Kompatibilitätsdateien

ab Windows Vista

Kurzfassung

Wenn Sie unter Windows Vista, Windows 7 (oder neuer) Dateien suchen, die Sie im Verzeichnis des Programms angelegt haben, diese Dateien aber scheinbar gar nicht vorhanden (oder auf veraltetem Stand von einem Zeitpunkt vor Umstieg auf Vista/7) sind, dann klicken Sie in der Symbolleiste des Windows Explorers den Button „Kompatibilitätsdateien“ an.

Screenshot Windows 7 Explorer

Hintergrund

Während es früher – vor allem noch unter DOS – üblich war, Programme sowie die von diesen Programmen erzeugten/verwalteten Daten zusammen in einem Verzeichnis (oder einer gemeinsamen Verzeichnisstruktur) abzulegen, wurde mit Mehrbenutzersystemen eine Trennung zwischen den für alle Benutzer gemeinsamen Programmdateien und den Daten, die einzelnen Benutzern gehören, gezogen. Seit „Vista“ wurde für Applikationen nun endgültig verboten, Benutzerdaten im Programmverzeichnis abzulegen. Benutzerdaten gehören nun ausschließlich ins Benutzerverzeichnis (z.B. nach „Eigene Dateien“).

Kompatibilitätsmodus

Ältere Produkte von Isg-Software befolgen dieses Verbot noch nicht, VidEd beherzigt die Vorgaben weitgehend, verhindert aber andererseits das Anlegen von Datenbanken im Programmverzeichnis durch den Benutzer auch nicht.
Was passiert nun unter Windows Vista oder Windows 7, wenn ein von einem normalen Benutzer ausgeführtes Programm trotz des Verbots versucht, Dateien im Programmverzeichnis anzulegen oder zu ändern? Hier kommt eine so genannte Dateisystem-Virtualisierung von Windows zum Einsatz: Windows legt selbstständig ein Verzeichnis für dieses Programm an einem speziellen Ort im Benutzerprofil an und speichert die Dateien dort, statt im Programmverzeichnis. Dem Programm „gaukelt“ Windows dabei vor, dass es wie gewünscht ins Programmverzeichnis schreibt. Will das Programm die Daten aus dem Programmverzeichnis später wieder lesen, erkennt Windows auch das und liefert die Daten vom tatsächlichen Speicherort ans Programm, ohne dass dieses merkt, dass die Dateien in Wirklichkeit woanders liegen.

Der Windows-Explorer dagegen zeigt im Programmverzeichnis nur die tatsächlich dort vorhandenen Dateien an, blendet aber den besagten Knopf „Kompatibilitätsdateien“ (englisch: „Compatibility Files“) ein, wenn er feststellt, dass für den angemeldeten Benutzer ein korrespondierendes Verzeichnis im Benutzerprofil mit Dateien, die für das Programm scheinbar im Programmordner liegen, existiert.

Effekte/Auswirkungen der Virtualisierung

  • Falls mehrere Benutzer (mit eigenen Windows-Benutzerkonten) das Programm benutzen, so sieht das Programm jeweils nur die Dateien, die dem angemeldeten Benutzer gehören. Selst alte nur auf Einbenutzerbetrieb ausgelegte Programme werden damit automatisch mehrbenutzerfähig. Ein Nachteil ist das jedoch dann, wenn die angelegten Dateien für alle Benutzer gemeinsam verwaltet werden sollen. Diese müssen dann explizit an einem für alle Benutzer gemeinsam zugänglichen Ort abgelegt werden.

  • Ein irritierender Effekt kann eintreten, falls ein Programm Dateien im Programmverzeichnis ändert, die schon vor dem ersten Start als normaler Benutzer tatsächlich dort vorhanden waren. Das können z.B. Einstellungsdateien sein, die von dem Setup bei der Installation angelegt wurden und später vom Programm bearbeitet werden. Oder Dateien, die Sie mitsamt dem Programm von einem alten Windows- System auf ein neues System kopiert haben und nun weiterbearbeiten.
    In diesem Fall bleiben die Dateien im Programmverzeichnis auf dem alten Stand, während unter „Kompatibilitätsdateien“ der aktuelle Stand der Dateien liegt.
    Zusammengefasst: Unter „Kompatibilitätsdateien“ liegende Dateien fehlen nicht grundsätzlich im Programmverzeichnis, manchmal können im Programmverzeichnis gleichnamige Dateien mit einem veralteten Stand liegen!

  • Eine Sicherung des Programmverzeichnisses sichert nicht automatisch alle wichtigen Dateien des Programms! Sichern Sie auf jeden Fall zusätzlich den Inhalt der „Kompatibilitätsdateien“!

Hinweise zu einzelnen Programmen

Diese Programme stammen noch aus der DOS-Zeit und wurden lediglich mit möglichst wenig Aufwand nach Windows übertragen. Insbesondere sind sie noch stets darauf ausgelegt, neue Dateien im Programmverzeichnis anzulegen. Derzeit kann man beim Erstellen einer neuen Buchungsdatei auch kein Zielverzeichnis auswählen, neue Dateien werden automatisch immer im Programmverzeichni erzeugt. Unter Windows Vista oder neuer entstehen die Dateien nun aber eben nicht mehr im Programmverzeichnis, sondern unter „Kompatibilitätsdateien“.

Jedoch können Sie die erzeugten Dateien mit dem Windows Explorer auch an andere Orte verschieben und später von dort aus öffnen. Es besteht kein Bedarf, sie in den Kompatibilitätsdateien zu belassen.

VidEd hat seit Version 6.7 eine verbesserte „Vista-Kompatibilität“, die insbesondere zum Ziel hat, Dateien im Programmverzeichnis zu erzeugen oder zu bearbeiten.
Wenn Sie das Programm das erste Mal starten, erfragt VidEd normalerweise Ihre Zustimmung, Einstellungsdateien wie z.B. search.ini für die Websuche im Anwendungsdaten- Verzeichnis Ihres Benutzerprofils anzulegen. Nur wenn Sie das ablehnen, wird VidEd diese im Programmverzeichnis verwalten (wobei unter Windows ab Vista die oben beschriebene Virtualisierung eingreift und selbständig die Änderungen in Ihr Benutzerprofil umlenkt).

Auch schlägt VidEd seit Version 6.7 nicht mehr das Programmverzeichnis als Speicherort für neue VidEd-Datenbanken vor, sondern emfpiehlt ein Ablegen z.B. unter „Eigene Dateien“.

Dennoch zu beachten:

  • Konfigurationsdateien finden sich im Programmverzeichnis in ihrer vom Setup angelegten Grundkonfiguration, die wirklich aktuelle Kopien finden sich dagegen in den Anwendungsdaten (wenn Sie zugestimmt haben) bzw. in den Kompatibilitätsdateien (wenn Sie Windows ab Vista verwenden und dem Speichern in den Anwendungsdaten nicht zugestimmt haben).
    Falls Sie z.B. die Dateien search.ini nachbearbeiten wollen, um eine weitere zu durchsuchende Website hinzuzufügen, so bearbeiten Sie nicht die Datei im Programmverzeichnis, das hätte keine Auswirkungen!

  • Auch wenn VidEd von sich aus keine neuen Datenbanken mehr im Programmverzeichnis erstellt, so verhindert es die Erstellung auch nicht.

  • Falls Sie z.B. beim Umstieg von Windows XP oder älter auf Vista oder neuer Ihre alte Datenbank übernommen und auf dem neuen System einfach ins Programmverzeichnis kopiert haben, so können Sie diese zwar in VidEd öffnen und bearbeiten, die Änderungen werden aber nicht in den Dateien im Programmverzeichnis gespeichert. Vielmehr legt Windows Kopien aller veränderten Datenbankdateien in den Kompatibilitätsdateien an.
    Möchten Sie die Dateien sichern, sichern Sie also die Dateien aus den Kompatibilitäsdateien. Aber Achtung!: Es könnte sein, dass sich nur bestimmte Dateien verändern und Windows nur die veränderten Dateien unter Kompatibilitätsdateien ablegt, während unverändert gebliebene Dateien nach wie vor nur im Programmverzeichnis liegen. Eine Sicherung nur der Dateien unter „Kompatibilitätsdateien“ ist dann also nicht zwangsläufig vollständig!

WaveSqueezer fragt Sie, wo es die erzeugten Dateien ablegen soll.
Falls Sie dieses Programm in ein Verzeichnis unterhalb „\Programme“ bzw. „\Program Files“ entpackt haben, so vermeiden Sie nach Möglichkeit die Auswahl des Programmverzeichnisses als Zielort. Andernfalls werden Sie i.d.R. die erzeugten Dateien nicht dort, sondern unter „Kompatibilitätsdateien“ wiederfinden.

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